Verfasst am 23.02.2024 um 09:24 Uhr

Mehrheit der Vereine hat den Beitrag gezahlt    

85 Prozent der Vereine unterstützen damit den Bezirksverband Pankow

Beim außerordentlichen Verbandstag im November 2023 hat sich die übergroße Mehrheit der Delegierten aus den Pankower Kleingartenvereinen entschieden: Der Bezirksverband soll erhalten bleiben. Und die meisten Vereine stehen nach wie vor zu dieser Entscheidung. Das zeigt sich jetzt auch bei der Zahlung des Verbandsbeitrags für 2024: Von 53 Vereinen im Bezirksverband haben bis Mitte Februar schon 45 die erste Rate des Beitrags gezahlt. Das entspricht 85 % der Parzellen.

Die Kleingärtnerinnen und Kleingärtner in Pankow ermöglichen mit ihrem Beitrag, dass der Verband während der Insolvenz seinen Betrieb aufrechterhalten kann. Nur so ist eine Sanierung möglich. Zwei Vereinsvorsitzende sagen, warum sie den Fortbestand unterstützen.


Stimmen aus Pankow:


"Für uns selbstverständlich"

„In meinem Verein haben alle Mitglieder ihren Jahresbeitrag entrichtet. Das ist für uns eine Selbstverständlichkeit: Der Verbandstag hat Ende November mehrheitlich für den Fortbestand des Verbandes gestimmt, und es ist nun unsere Aufgabe, ihn aufrechtzuerhalten. Damit er den Weg aus der Insolvenz findet, muss er weiterhin Geld in die Hand bekommen. Niemandem ist geholfen, wenn wir Kleingärtner jetzt unsere Geschicke aus der Hand geben, darum werde ich weiter am Erhalt des Bezirksverbands mitarbeiten. Die Aufarbeitung und Aufklärung, wie es zu dieser Situation kommen konnte, ist dann Sache der Justiz." 

Reiner Giese, Vorsitzender der KGA Rosenthal Nord


"Populismus ist brandgefährlich“

„Unser Verein hat den Jahresbeitrag 2024 bereits entrichtet. Aus freien Stücken und gutem Grund. Für uns ist diese ‚Investition‘ vertretbar, wenn man sich klarmacht, wie groß andernfalls die Gefahr für unsere Gärten wäre. Besonders für uns Pächter auf privatem Grund. Wenn der BV als Vertragspartner wegbräche und die Verträge auf jeden einzelnen Pächter übergingen, hätte der Eigentümer leichtes Spiel, uns von der Parzelle zu kegeln. Derzeit wird einiges an Hetze und billigem Populismus gegen den BV laut. Wenn diese ‚Ideen‘ verfangen, ist das für uns brandgefährlich. Wir brauchen unseren BV. Daher werden wir einen neuen Vorstand finden, unterstützen und natürlich besser kontrollieren. Das gebrannte Kind ist schließlich lernfähig.“

Henry Düring-Bienemann, Vorsitzender der KGA Hoffnung



Dieser Beitrag erscheint in leicht veränderter Form in der März-Ausgabe 2024 des „Berliner Gartenfreunds“. Übernahme mit freundlicher Genehmigung des Verlags W. Wächter